Author Topic: ubuntuBSD  (Read 10443 times)

boxtec-support

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ubuntuBSD
« on: March 22, 2016, 05:52:25 PM »
Alles was ohne systemd daherkommt ist ja von Haus aus schon mal sehr sympathisch, der neueste Verteter dieser Gruppe ist ubuntuBSD:

https://sourceforge.net/projects/ubuntubsd/


MathiasW

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Re: ubuntuBSD
« Reply #1 on: March 23, 2016, 10:20:27 AM »
Salut Christoph,

ohne einen Glaubenskrieg vom Zaun brechen zu wollen: was ist so schlimm an systemd und was ist die Alternative?
Für mich ist das ein Tool unter anderem, um alles so zu starten, wie ich es für den Betrieb brauche. Welche Limitationen werden durch systemd eingeführt, die es dann schlecht werden lässt.
Ich habe vor Jahren zuletzt an den Bootscripts von Linux gearbeitet um SAP im cluster aufzusetzen. Damals war man von systemd begeistert... Daher mein Interesse, da ich hier anscheinend nicht auf dem Laufenden bin

Ciao, Mathias

pylon

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Re: ubuntuBSD
« Reply #2 on: March 23, 2016, 10:54:21 AM »
Hallo Matthias,

das ist ein Glaubenskrieg und nichts anderes. An Systemd ist grundsätzlich nichts Schlimmes dran. Sein Hauptentwickler ist etwas eigen (diplomatisch formuliert) und führt schon rein deshalb häufig zu Kritik. Dann bricht Systemd mit dem Unix-Credo "Mach nur eine Sache, aber mach das gut" indem es mehr dem Vorbild "Wollmilchsau" nacheifert. Davon abgesehen ist es ein gutes Tool, das den Bootvorgang auf heutigen Linux-Rechnern massiv beschleunigt und viele Unzulänglichkeiten des System-V-Bootprozesses beseitigt. Weil es dabei viel "Magic" in's Spiel bringt, ist der Ablauf des Bootprozesses (und manchmal auch noch von spätere Abläufe) nicht immer sehr transparent und nachvollziehbar.

Ich hoffe, mit dieser Einschätzung niemanden auf den Schlips geteten zu sein und Matthias die Problematik mehr oder weniger neutral aufgezeigt zu haben.

Gruss

Philipp

boxtec-support

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Re: ubuntuBSD
« Reply #3 on: March 23, 2016, 05:16:33 PM »
Hallo zusammen,

Ein Glaubenskrieg in der Tat, und in der Gegend von blindwütigen Extremisten verorte ich den Autor von systemd auch.

Erstmal löst systemd ein Problem das für die meisten Leute keines ist, die Zeit beim Startvorgang eines Linux Systems könnte IMHO unbedeutender nicht sein. Mein Desktop hat eine uptime von 49 Tagen, der letzte Anlass für ein Neustart war ein Kernel Update. Zeitgewinn in marginalem Ausmass bei einem Vorgang der alle paar Wochen vorkommt scheint mir kein genügender Anlass alles bestehende von Grundauf auf den Kopf zu stellen.

Und natürlich hat pylon recht, es widerspricht jeglicher Unix Strategie von wegen mach was, genau das, aber schnell und zuverlässig. systemd macht in allem wie ich finde und es erlebt habe das Gegenteil: es macht viel, macht das meiste davon schlecht oder zumindest einfach grundsätzlich anders so dass es jede Menge Probleme gibt und die einzige Zuverlässigkeit besteht bei den Problemen im Umgang mit systemd.

Ich empfehle für eine kritischere Betrachtung systemd den rant von Michael Stauber:

https://www.blueonyx.it/index.php?mact=News,cntnt01,detail,0&cntnt01articleid=189&cntnt01returnid=54


boxtec-support

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Re: ubuntuBSD
« Reply #4 on: April 29, 2016, 02:48:22 PM »
Meine Resultate mit ubuntuBSD waren eher bescheiden, dafür ist Devuan nun in Beta und auch für ein paar der grössten ARM Plattformen verfügbar:

https://beta.devuan.org/

Bis jetzt bin ich mit der Beta sehr zufrieden und kann sie empfehlen.

Man kann über systemd sicher geteilter Meinung sein, aber ich würde gerne z.B. mal wissen warum das UEFI BIOS r/w ins Dateisystem eingemountet werden muss - aha tools verlangen das, ist klar ne.
Klar macht rm -rf / dann noch mehr Spass weil die Büchse dann auch wirklich ein richtiger Backstein und Neuinstallieren keine Option mehr ist.

Der Autor hat das Problem aber erkannt und auch sofort die Usergemeinde mit einem informellen Fix versorgt, der sinngemäss heisst "mach halt kein rm -rf / wenn Du root bist". Da hat er ja auch irgendwie recht mit  ;D

Grüsse - Christoph

 

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